09 August 2005

Harsche Töne Meisners

Drewermann und Küng auf Weltjugendtag unerwünscht

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner erklärte gegenüber dem Bonner "General-Anzeiger", dass Katholizismus-Kritiker wie Hans Küng und Eugen Drewermann auf dem Weltjugendtag nicht erwünscht seien, da es sich um "ein Jugend- und kein Seniorentreffen" handle: "Für die ist hier nichts vorgesehen, weil keinen Jugendlichen der alte Schmarrn interessiert, den die dauernd verzapfen."

Ob solche Denk- und Redensart den Tonfall christlicher Nächstenliebe trifft und den Hoffnungen junger Katholiken genügt, scheint der Gastgeber des Weltjugendtages nicht sonderlich zu relektieren. Doch tatsächlich soll und wird es der Jugend nicht die Heiterkeit nehmen, wie auch anderes als "alter Schmarrn" generationsbedingt unabänderlich sein darf, denn Herrn Meisner fällt im selben Interview zum Thema Kritik nur ein: Die Kritik der Jugend sei "sehr erwünscht, und zwar vor Gott über sich selbst".
Ich kritisiere ihn dennoch, denn der falsche Ton wird nicht dadurch richtig, dass er zeitlich ist, wie auch nur derjenige zur Selbstkritik mahnen soll, der sich darin selbst ermahnen lässt.

-sven-